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Kritik an LOW-GWP Kältemitteln

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Zerfallsprodukte von Low GWP Kältemitteln und ihre Umweltfolgen

Low GWP-Kältemittel (z.B. R513a, R449, R454, R1234yf und R1234ze) sind Kältemittel, die als Alternativen zu Standardkältemitteln wie z.B. R134a, R404a oder auch R410a eingesetzt werden. Die Erläuterung von Low-GWP-Kältemitteln im Verhältnis zu Standard-Kältemitteln und Natürlichen Kältemitteln, in Zusammenhang mit der sogenannten F-Gase-Verordnung, finden Sie in vorausgehenden, bzw. nachfolgenden Artikeln.

Die Diskussion um Low GWP Kältemittel hat verschiedene Facetten, eine davon betrifft den möglichen Zerfall dieser Kältemittel in der Atmosphäre und die damit verbundenen Umweltfolgen.

1. Zerfallsprodukte von Low GWP Kältemitteln

Einige Low GWP Kältemittel, insbesondere sogenannte Hydrofluorolefine (HFOs) wie z.B. R1234yf, zerfallen in der Atmosphäre in verschiedene Substanzen. Während sie selbst, gegenüber Standardkältemitteln wie z.B. R134a oder R410a, ein geringes Treibhauspotenzial (GWP-Wert) haben und deshalb als umweltfreundlicher gelten, sind ihre Zerfallsprodukte in der Diskussion. Bei der Zersetzung von HFOs unter Einfluss der UV-Strahlung der Sonne und anderen atmosphärischen Prozessen können organische Säuren, wie Trifluoressigsäure (TFA) und Essigsäure, entstehen.

2. Inhaltsstoffe PFAS

Ein weiterer Kritikpunkt an LOW GWP Kältemitteln sind häufig vorkommende Inhaltsstoffe
aus der Stoffgruppe der sogenannten Ewigkeitschemikalien PFAS. Da diese Thematik auch
die bisherigen Standardkältemittel betrifft, haben wir dies in einem weiteren, eigenen Artikel
behandelt.

Potenzielle Gefährdung des Trinkwassers

Die Sorge um Trinkwasserverunreinigung durch Essigsäure ist mit verschiedenen Faktoren verknüpft:

  • Wasserlöslichkeit: Essigsäure ist sehr gut wasserlöslich. Wenn sie in nennenswerten Mengen in die Hydrosphäre gelangt, könnte sie theoretisch die Wasserqualität beeinflussen.
  • Ökotoxikologische Auswirkungen: Essigsäure ist zwar relativ ungiftig und kommt natürlich vor, jedoch könnten erhöhte Konzentrationen das chemische Gleichgewicht in Wasserökosystemen stören.
  • Abbaubarkeit: Essigsäure ist biologisch abbaubar, was das Risiko einer langfristigen Akkumulation in der Umwelt verringert. Dennoch könnten kurzfristig erhöhte Konzentrationen lokal problematisch sein.

Regulatorische und wissenschaftliche Bewertung

Wissenschaftliche Untersuchungen und regulatorische Bewertungen sind unerlässlich, um die tatsächlichen Risiken zu verstehen und zu quantifizieren. Hier sind einige wichtige Punkte:

  • Studienlage: Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Mengen an Essigsäure, die durch den atmosphärischen Zerfall von Low GWP Kältemitteln entstehen, im Allgemeinen gering sind und nicht zu einer signifikanten Umweltgefährdung führen. Dennoch sind weitere Studien notwendig, um potenzielle lokale Effekte besser zu verstehen.
  • Regulierung und Überwachung: Regulierungsbehörden überwachen die Emissionen und Zerfallsprodukte von Kältemitteln. Diese Überwachung hilft sicherzustellen, dass potenzielle Risiken frühzeitig erkannt und gemanagt werden können.

Fazit

Während Low GWP Kältemittel eine wichtige Rolle bei der Reduzierung der globalen Erwärmung spielen, gibt es legitime Bedenken hinsichtlich ihrer Zerfallsprodukte, wie Essigsäure. Die derzeitige Forschung deutet darauf hin, dass die Umwelt- und Gesundheitsrisiken durch Essigsäure relativ gering sind, jedoch sind kontinuierliche wissenschaftliche Untersuchungen und eine sorgfältige Überwachung notwendig, um sicherzustellen, dass mögliche Gefahren rechtzeitig erkannt und minimiert werden. Eine ausgewogene Betrachtung der Vor- und Nachteile von Low GWP Kältemitteln ist entscheidend, um nachhaltige und sichere Lösungen für die Klimakontrolle zu entwickeln.

Weitere Informationen zu diesem Sachverhalt finden Sie z.B. beim Umweltbundesamt, bei der KKA oder bei der VDI-Karlsruhe.

Alle Angaben unverbindlich.
Stand Juni 2024

Foto Herr Ziegler

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