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Wie funktioniert eine Klimaanlage?

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Multisplit Klimagerät: Zu warme Büros und Läden mindern die Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern und vergraulen Kunden. Zuhause ist in heißen Sommern kaum noch an erholsamen Schlaf zu denken. Was in vielen Autos bereits Standard ist, hält jetzt auch in Unternehmen und Privathäusern nördlich der Alpen Einzug: Eine Klimaanlage. Meist handelt es sich um so genannte Split-Klimaanlagen. Hier erfahren Sie, wie so ein Gerät arbeitet.

Die Split-Klimaanlage besteht aus einem oder mehreren Geräten im Innenraum und einem Gerät an der Fassade oder auf dem Boden vor dem Haus. Die beiden Teile sind über Kältemittelleitungen und eine Steuerleitung miteinander verbunden. Das Kältemittel transportiert die Wärme, die es an der Inneneinheit aufgenommen hat, nach draußen. Dort gibt es die Wärme an die Luft ab und fließt wieder zurück.

Im Detail funktioniert das wie folgt:

Das Gerät im Innenraum besitzt eine Fläche, die man Verdampfer nennt. An ihm strömt die angesaugte warme Raumluft vorbei. Im Verdampfer nimmt ein Kältemittel die Wärme auf und wird dadurch gasförmig. So wie sich Wasser beim Kochen in Dampf verwandelt. Das Kältemittel fließt weiter in den sogenannten Verdichter. Er wird auch Kompressor genannt. Dieser verdichtet das Kältemittel mit hohem Druck und erwärmt es dadurch zusätzlich. Dasselbe passiert mit der Luft im Fahrradreifen beim Aufpumpen. Sie spüren es am heißen Ventil. Das weiter erhitzte gasförmige Kühlmittel wird dann zum Außengerät geleitet. Der Wärmetauscher im Außengerät gibt die Wärme des Kältemittels an die Umgebungsluft ab. Weil das Kältemittel an dieser Stelle immer heißer als die Außenluft ist, funktioniert das auch, wenn es draußen warm ist. Am Innen- wie auch am Außengerät nutzt die Klimaanlage das physikalische Gesetz, dass warme Luft immer in Richtung kältere Luft fließt und nie kältere Luft in Richtung warme. Durch die Abgabe der Wärme an die Außenluft wird das Kältemittel wieder flüssig. Nachdem ein Ventil den Druck der Flüssigkeit weiter verringert hat, fließt das Kältemittel in den Innenraum. Der Kreislauf beginnt von vorne.

Aus welchen Komponenten besteht eine Klimaanlage?

Zwischen Innen- und Außengerät verlaufen zwei Kältemittelleitungen. Eine vom Innen- zum Außengerät und eine zurück. Sie bestehen aus Kupfer und sind mit Schaumstoff isoliert.
Eine so genannte Steuerleitung ermöglicht, dass Innen- und Außengerät miteinander kommunizieren können. Innen- und Außengerät brauchen zur Energieversorgung jeweils einen Stromanschluss. Und weil überall, wo Temperaturunterschiede herrschen, Kondenswasser entstehen kann, führt ein kleiner Schlauch in einen vorhandenen Abfluss. Etwa unter einem Waschbecken. Je nachdem, wie die Anlage eingebaut werden kann, ist noch eine Kondenswasserpumpe erforderlich. Schließlich gehört zur Anlage noch eine Infrarot-Fernbedienung. Mit ihr können Sie komfortabel die gewünschte Temperatur einstellen.

Was ist ein Multisplit-Klimagerät oder Split-Klimagerät?

Bei einem Multisplit-Klimagerät werden mehrere Innengeräte, beispielsweise in verschiedenen Büros, an ein Außengerät angeschlossen.

Was unterscheidet ein Monoblock-Klimagerät von einem Multisplit Klimagerät?

Bei einer Monoblock-Klimaanlage befinden sich alle Komponenten in einem Gerät. Das bedeutet, dass sich der Geräteteil, der die Wärme aufnimmt, und der Geräteteil, der die Wärme abgibt, im selben Raum befinden. Deshalb besitzen diese Geräte eine dickere Luftleitung, die Sie durch ein Fenster nach außen führen müssen. Meist sind Monoblock-Klimageräte deshalb weniger effektiv als Split-Klimageräte.

Warum braucht die Klimaanlage ein Kältemittel?

Kältemittel sind speziell für die Anforderungen der Klimatechnik hergestellte Flüssigkeiten. Ihre wichtigste Eigenschaft ist, dass sie schneller flüssig oder gasförmig werden als etwa Luft oder Wasser.

Wird beim Kühlvorgang auch Luft ausgetauscht?

Nein, eine Split-Klimaanlage bringt keine Frischluft in den Raum. Es gibt allerdings Lüftungssysteme, die sich mit Klimaanlagen kombinieren lassen. Dabei wird die einströmende Frischluft mit der Klimaanlage gekühlt.

Kann eine Klimaanlage auch heizen?

Mit allen von uns angebotenen Klimageräten können Sie auch heizen. Dazu wird der Kreislauf in der Klimaanlage einfach umgedreht: Das Kältemittel entnimmt der Außenluft Wärme, erhöht diese im Kompressor und gibt sie innen an die Raumluft ab. Die Klimaanlage wird so zur Wärmepumpe. In der Regel ist es effektiver, mit einer richtigen Wärmepumpe oder einer anderen Heizung zu heizen. Es gibt jedoch Fälle, in denen es durchaus sinnvoll ist, die Klimaanlage zum Heizen zu verwenden. Etwa in Büros, wo große Bildschirme und die zugehörigen Rechner schon viel Wärme abstrahlen. Hier muss nur geringfügig zugeheizt werden. Oder in Insellagen, wie etwa einem Bürocontainer in einer großen, unbeheizten Lagerhalle. Hier kann die Klimaanlage zum Heizen und natürlich auch zum Kühlen eine wirtschaftliche Lösung sein.

Wie lässt sich die Leistung einer Klimaanlage beurteilen?

Die notwendige Leistung errechnet unser System anhand der von Ihnen angegebenen Daten zu den Räumen und zum Gebäude. Die Leistung der Geräte wird in Kilowatt (kW) angegeben. Jedes Innengerät benötigt eine gewisse Kilowattleistung. Die Leistung aller Innengeräte zusammengerechnet ergibt die notwendige Leistung für das Außengerät. Die Effektivität einer Klimaanlage kann man auch anhand einer sogenannten Leistungszahl – dem sogenannten COP oder SCOP – beurteilen. Ihr Wert sagt aus, wieviel Kilowattstunden Kälte eine Klimaanlage aus einer Kilowattstunde eingesetztem Strom machen kann. Ist beispielsweise der SCOP 4, so kann die Klimaanlage aus einer Kilowattstunde Strom vier Kilowattstunden Kälte erzeugen. Split-Klimagerät.

Autor: Thomas Engelmann, Meister Elektrotechnik